Osteopathie in der Schwangerschaft

Viele Beschwerden in der Schwangerschaft sind von funktioneller Natur

Das eingreifende, aufregende und schöne Erlebnis führt durch die massiven hormonellen und körperlichen Veränderungen zu einer Vielzahl von Beschwerdebildern.Veränderte Druck- und Volumenverhältnisse im Bauch- und Beckenbereich, sowie Formveränderungen der Wirbelsäule bei starker Gewichtszunahme sind im Laufe der Schwangerschaft Auslöser für viele Befindlichkeitsstörungen, wie Übelkeit, Verdauungsprobleme, Rückenschmerzen, etc.

Diese so genannten „Schwangerschaftsleiden“ haben aber oft nur eine kleine Ursache, etwa ein verdrehtes Becken oder Steißbein oder auch eine verlagerte und verspannte Beckenbodenmuskulatur.

Da prinzipiell während der Schwangerschaft und in der Stillzeit auf Medikamente verzichtet werden sollte, stellt die osteopathische Behandlung mit ihren sanften Techniken eine gute Hilfe dar, um die Funktionen im Mutterleib positiv zu beeinflussen.

Geburtsvorbereitung

Nach einigen Monaten der Schwangerschaft ist in den letzten 3 – 4 Monaten vor der Geburt ein besonderes Augenmerk auf die Beckenstrukturen zu legen, da eine gute Beweglichkeit der Wirbelsäule, des Kreuzbeins, Steißbeins und der Schambeine maßgeblich für den erfolgreichen Ablauf der bevorstehenden Geburt ist.

Das Becken öffnet sich am Ende der Schwangerschaft immer mehr um ein Tiefertreten des Fetus zu ermöglichen.

Einerseits kann es aufgrund von Bewegungseinschränkungen in oben genannten Bereichen zu einer deutlichen Mehrbelastung der Wirbelsäule mit evtl. Schmerzen führen, andererseits könnten diese Einschränkungen den Prozess des Tiefertretens hemmen und als Folge davon könnte es zu einer schweren Entbindung kommen.

Studie über Osteopathie in der Schwangerschaft

Die Entbindungszeit betrug bei Frauen mit osteopathischer Therapie im Schnitt 5,4 Stunden. Die Frauen der Kontrollgruppe hatten eine durchschnittliche Geburtsdauer von 8,6 Stunden. Die Frauen, die osteopathisch betreut wurden, hatten weniger oder keine Geburtskomplikationen. Bei den Neugeborenen lag der pH-Wert der Nabelarterie in der osteopathisch behandelten Gruppe bei 87% im Normbereich, gegenüber 74% in der Kontrollgruppe.

Nach der Entbindung für die Mama

Durch verschiedene Vorgänge während der Geburt (u.a. massive Dehnung der Beckenbänder) braucht der Organismus eine gewisse Zeit um sich wieder zu ordnen. Durch vorher schon angesprochene Fehlstellungen der Wirbelsäule oder auch durch eine schwierige Geburt (Zange, Saugglocke, Steißlage, Zwillingsgeburt) kann dieser Selbstregulationsprozess möglicherweise gestört sein. Evtl. kann durch die Geburt das Pubis oder das Sakrum verschoben sein, sowie der Beckenboden und die beckenstabilisierende Muskulatur beeinträchtigt sein.

Es kann zu einer Vielzahl von bekannten Symptomen kommen:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Depressionen
  • Übelkeit
  • Rückenschmerzen
  • Obstipation
  • Blasenstörungen
  • etc.

Je früher man nach dem Wochenbett den Körper unterstützt die normale Funktion zurückzubilden, desto besser und schneller kann man evtl. Nachwehen der Schwangerschaft vorbeugen.

Indikationen

Bei den so genannten „Schwangerschaftsbeschwerden“

  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Wassereinlagerungen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Müdigkeit – Antriebslosigkeit
  • Übelkeit – Obstipation
  • Blasenstörungen
  • akute u. chronische Schmerzen
  • zur Entspannung und Geburtsvorbereitung